Der Krieg in Syrien ist ein Segen! Endlich kommt die Weltwirtschaft wieder in Schwung. Die Rüstungsindustrie schafft Arbeitsplätze. Europa und Nordamerika werden endlich wieder ernst genommen und gebraucht als Spitzenreiter der High-Tec. Weltfinanzkrise und Wirtschaftskrise werden durch den Krieg in Syrien wieder ins Lot gebracht. Uff! Es erholt sich doch schliesslich wieder alles. Also im Westen. Also in der Wirtschaft. Im Westen. Der Syrienkrieg läuft parallel zur Gesundung der Weltwirtschaft. Das kann kein Zufall sein. Und es belegt unsere Industriedoktrin: Wachstum, Wachstum, Wachstum. Jeder weiss, dass grenzenloses Wachstum physikalisch unmöglich ist, sonst würde der Globus ja irgendwann mal platzen wie ein Luftballon. Der Globus platzt aber nicht, weil immer irgendwo Luft abgelassen wird, weil immer irgendwo auch Zerstörug ist – damit es andernorts wieder wachsen kann. Und das ist die letzten paar Jahre der Syienkrieg – mit seinen lukrativen Nebeneffekten wie Terrorismus und Terrorismusbekämpfung, Kleinkriegen in Somalia, Eritäa, Libyen, usw. Und segensreich ist auch, man glaubt es kaum: die Instabilität. Aktienmärkte sind nie an stabilen Lagen interessiert, es muss auf und ab gehen, damit schnelles Verkaufen, Kaufen, Wiederverkaufen auch Gewinn bringt. Instabilität verschreckt die Schäflein, und sie sammeln sich um ihren starken Mann, ohne gross zu überlegen. Und das haben wir Syrien zu verdanken. Und wir können der syrischen Bevölkerung nicht genug danken, dass sie dieses Opfer für uns auf sich nimmt. Und danken wir auch den Supermächten, dass sie den Syrienkrieg nicht beenden, um unsrer kleine heile Welt zu erhalten.