Nach dem Wort des Jahres 2016, postfaktisch, konnte für 2017 das Wort des Jahres leider nicht mehr veröffentlicht werden: „Postbillig“. Ursprünglich aus der Wirtschaft stammend, „Geiz ist geil,Hauptsache billig!“ entwickelte sich ein Strudel: Billige Smartphones, billiger Diesel, billige Löhne, billige Rohstoffe, billiges Geld. Billiger Umweltschutz, billige Meinungen, billige Medien, billige Presse, billige Berichterstattung. Billige Bildung, billige Argumente, billige Richtlinien, billige Politik. Alles musste billiger werden, jeder Wert, jede Überzeugung. Nichts wurde wertvoller, sondern alles wurde nur billiger. Bis schliesslich alles so billig geworden war, dass es zum Leben zu billig war und dann das Sterben einsetzte. Das Wirtstier starb ab durch den Billigwahn, was zwar nicht im Sinne des Erfinders war, aber er konnte es dann nicht mehr aufhalten. Deshalb konnte das Wort des Jahres 2017 auch nicht mehr veröffentlicht werden: postbillig, nach dem Billigen – denn da kam nur noch der Gesellschaftstod.